Taxifahrer streiken in Griechenland
Griechenland braucht Touristen. Auch Taxifahrer brauchen Touristen. Deswegen wundert mich der derzeitige Streik der Taxifahrer in Griechenland doch sehr. Zumal der Grund für den Streik – sagen wir mal – schwachsinniger, nach Korruption riechender Natur ist.
Bis dato war es in Griechenland so, dass die Anzahl der Lizenzen zum Betrieb eines Taxis auf 30.000 für ganz Griechenland begrenzt war. Diese Lizenzen sind schon alle längst vergriffen, so dass jeder, der eine neue Lizenz ergattern wollte, diese nur bekam, falls eine bestehende zurückgegeben wurde. Dies passiert naturgemäß nie, da die Lizenz begehrt ist. Und so verkaufen die Taxifahrer ihre Lizenz bestenfalls. Zuletzt für einen stolzen Preis von bis zu 150.000 Euro.
Diese schwachsinnige Privilegierung Alteingesessener ist etwas, was der moderne Staat – gar die moderne Demokratie – geradezu verhindern wollte. Komisch. Denn diese alten Privilegien konnten nur deswegen entstehen, weil sich der moderne Staat mit seiner modernen Demokratie in Verträge der Menschen einmischt und dem einen das Taxi-Fahren erlaubt und dem anderen nicht.
Nun will der Griechische Staat sich aus der Lizenzvergabe soweit zurückziehen, dass jeder, der will – und die nötige Prüfung ablegt – auch eine Lizenz bekommt. Die Begrenzung auf eine bestimmte Anzahl soll fallen.
Und dagegen protestieren die Taxifahrer in Griechenland seit vier Tagen. Sollen sie doch.